Wie der Leser bemerkt haben wird, war es nicht möglich, aus den vorhandenen Urkunden eine lückenlose Geschichte von Aspenrüti zu schreiben. Allzuviele Schriftstücke sind verloren gegangen oder schwer zu finden. Dies gilt vor allem für die Urkunden, die einst im Besitze der Lehenbauern waren. Nur was in den herrschaftlichen Archiven aufbewahrt wurde, ist heute der Forschung zugänglich. Für unsere Darstellung wurde das ehemalige Schlossarchiv Weinfelden (heute im Staatsarchiv Zürich) durchgangen. Vielmehr wird daraus für Aspenrüti nicht beizubringen sein.

Weiteren Stoff würde wohl das Archiv der Obervogtei Bischofszell bieten. Die Urbare und Gerichtsprotokolle enthalten gewiss vereinzelte Notizen, die aber mit grosser Mühe herausgesucht werden müssten. Dann wären auch die Zehntenverhältnisse abzuklären. All dies erfordert Geduld und Zeit.
Zum Schluss seien hier noch einige Angaben der neuen Zeit aus den Kaufsprotokollen und Katastern verzeichnet, welche sich auf dem Grundbuchamt Neukirch zu Schönenberg befanden. Nach einem Kataster des Jahres 1802 (Seite 14 – 16 ) wohnten damals zu Aspenrüti:

1. Hans Conrad Keller, der ein Haus (Nr. 40) und sehr viel Boden besass.
2. Hans Jakob Fehr, dem Haus (Nr.41) und Garten und einige Grundstücke gehörten.
3. Hans Jakob Schweizer, der Haus (Nr.42), Scheune und Garten und sehr viel Boden sein Eigen nannte.
4. Hans Jakob Kreis, Schmied der Haus (Nr.43) und Garten und ein paar Güter inne hatte.

Ein Hans Jakob Kreis, der wohl der Vater des eben genannten, ist schon 1756 zu Aspenrüti bezeugt. Am 28.Juli dieses Jahres erhält er vom Landvogt Brief und Siegel für sein Schmitttenrecht auf seinem Hause (Staatsarchiv Thurgau, Lehenbuch Nr.4 S. 310). Nach 1816 kam die Schmiede an Johann Conrad Wartenweiler, Kreisweibel. 1876 soll sie abgebrochen worden sein (Cataster, ohne Jahr, S.181).
Das Haus Nr.40 wechselte am 27.Feb. 1828 seinen Besitzer, indem es von Pfleger J.C. Keller an Kirchenpfleger Johann Jakob Stark von Hohentannen verkauft wurde. Dessen Nachfolger war sein Sohn Jakob Stark (1863). Dieser besass auch eine Remise, eine Scheune und den „halben Teil eines alten Hauses“. Die Familie Stark wohnt heute noch auf dem Gute.

Das Haus Nr.42 kam ebenfalls an die Wartenweiler. Gemeindeammann Christoph Friedrich Wartenweiler , der1836 starb, wird im erwähnten Kataster als Besitzer folgender Gebäulichkeiten genannt:
1.Das obere Haus
2.Die Scheune
3.Das Waschhaus
4.Eine alte Scheune
5.Ein altes unbewohntes Haus zur Hälfte
6.Ein Wohnhaus
7.Eine Scheune
8.Ein Schopf

Nr. 1 - 3 verkauften seine Nachfolger im Jahre 1883 an Jakob Stark und Nr. 5 an Jakob Fehr. 1903 kamen die übrigen Gebäude und Güter auf die Gant1. Seither ist die Familie Lauchenauer auf dem stattlichen Haus, das früher auch Amtshaus hiess, sesshaft.

Lauchenauer - Tagung in Neukirch, Hof Aspenrüti 1952 Bild : Lauchenauer - Tagung in Neukirch, Hof Aspenrüti 1952

Teilnehmer von links nach rechts :

Herr Alfred L. Horn Herr Adolf La. F’feld
Herr Alfred L. Kümmertshausen Herr Hermann L. Zürich
Herr Alfred L. Baden Herr Ernst L. Aspenrüti
Walter L. Uzwil.

Weitere Angaben auf der Rückseite der Photo.

  1. Am 29. Aug. 1903 kam der Hof von Jean Wartenweiler an dessen Witwe Susanna, geb. Wüthrich und Erben. Gleich darauf ging er an Georg Müller, Gemeindeammann in Neukirch, und von diesem am 30. Okt. 1903 an Albert Lauchenauer in Hörmoos. Seit 21. Okt. 1926 war dessen Sohn Ernst Lauchenauer Besitzer []