Herkunft, Familienwappen, Geschichtliches

Unsere Ahnen lassen sich in den Bürgerbüchern unserer Heimatgemeinde Neukirch a/Thur (heute Kradolf-Schönenberg) lückenlos bis zum Jahr 1700 zusammenstellen. Die Familie der Lauchenauer ist aber viel älter, stammt doch unser Familienwappen aus dem Jahre 1256. Es ist aufgeführt in Leu’s Wappensammlung 1770 Tom II (Stadtbibliothek Zürich) & in der Zürcher Wappenrolle Nr. 312.

Ueber das Geschlecht der Lauchenauer berichtet Johann Nater, Lehrer in Aadorf in seiner Geschichte über

“das ehemalige Frauenkloster Tänikon”

herausgegeben im Berichthaus Zürich 1906, Seiten 92/93 wie folgt:

“Ein vermutlich aus dem Lauchethal oder von Lachen bei Wängi stammendes Rittergeschlecht waren die “Meier von Lochenowe” (Lochen bedeutet Wald, owe = Wasser). Sie scheinen vom einfachen Bauernstand infolge Begabung sowie durch das Meieramt um die Mitte des 13.Jahrhunderts sich in den Ritterstand emporgeschwungen zu haben. Voraussichtlich sind sie aber nach verhältnismässig kurzer Zeit in den alten Stand zurück gesunken. Darin mag auch der Grund liegen, dass Puppikofer in seiner Geschichte des Thurgaus, sowie andere Geschichtsschreiber nichts von ihnen erwähnen. Unseres Wissens treten sie nur in den Urkunden & Jahrzeitbüchern des Klosters Tänikon auf. Ein Meier von Lochnowe wohnte als Zeuge den Verhandlungen bei, als Eberhard von Bürglen dem Kloster Tänikon 3 Huben zu Lommis vermachte. (4. Dezember 1296) Am 25. August 1323 verbürgte sich der Verkäufer Eberhard von Bürglen für die Aebtissin gegen alle Ansprüche, welche die Gebrüder Heinrich, Johann & Ulrich von Lochnowe an den Hof von Lommis erheben könnten. (JB 18. Mai) Heinrich Maiger, Ritter von Lochenowe stiftete eine Lugmilch für 1/2 Mütt Kernen. Ursula Maigrin von Lochenowe, wohl dessen Frau, gab 5 pfd. Haller (JB 6.April). Anna (JB 17. September) in Tänikon und die Konventualin Güta von Lauchenau waren wohl Töchter von Heinrich & Ursula.”

Aus dem Historisch biographischen Lexikon der Schweiz Bd IV stammen die nachfolgenden Sätze:

“Lauchenauer - Lochenowe - Lochnow Meier von, ein Hinterthurgauisches Rittergeschlecht, urkundlich 1256 - 1323, ist auch in der Klingenberger Chronik erwähnt. Vermutlich waren sie St.Galler Ministerialen. Ihr Stammsitz ist unsicher, er ist wohl irgendwo am Flüsschen Lauche zu suchen. Wappen: Von Gold gespalten, mit einem halben roten, schwarzbewehrten Adler links & einem schwarzen Querbalken rechts. Die Meier von Lauchenau hatten häufige Beziehungen zum Kloster Tänikon.

Offenbar ist das Geschlecht bald wieder in den bäuerlichen Hörigenstand hinabgesunken. Von ihm dürften die in Neukirch a.d. Thur verbürgten Lauchenauer abstammen. Erster, Konrad Lauchenauer 1499. Die Lauchenauer von Neukirch a.d. Thur lassen sich in zwei Stämmen vom Hörmoos und von der Rüti lückenlos bis ca 1700 zurückverfolgen. Nebenbei gab es noch eine ganze Reihe von Abzweigungen, die alle nach relativ kurzer Zeit wieder erloschen, sei es, dass keine männlichen Nachkommen vorhanden waren oder, dass diese bei der damals vorherrschenden hohen Kinderserblichkeit starben. In der Zeit vor 1700 gehörte Neukirch zur Kirchgemeinde Wuppenau. In dieser Zeitepoche wurden die Familienbücher fast ausschliesslich durch die Pfarrherren geführt. Wie vielerorts, wurden diese Aufzeichnungen auch in Wuppenau durch einen Dorfbrand vernichtet. Es dürfte daher fast ausgeschlossen sein die Lücke von 1700, mit den Eintragungen in den Büchern Neukirch und dem erstgenannten Konrad 1499 je wieder zu schliessen.